Kinderbeirat Bröhan-Museum

Muss jedes Museum für Kinder interessant sein? Nein, aber wenn ein Museum sich für neue Besuchergruppen öffnen will – und das ist unter dem Titel “Outreach” erklärtes Ziel vieler deutscher Museen – hilft es, sich erst einmal mit Kindern zu befassen. Denn diese Erkenntnis aus dem urbanistischen Kontext lässt sich auch in die Museumswelt übertragen:

„Kinder sind Indikatoren. Wenn wir eine funktionierende Stadt für Kinder bauen können, dann werden wir eine Stadt für alle Menschen haben.“
Enrique Peñalosa, ehemaliger Bürgermeister von Bogota, Kolumbien*

Wie macht man ein Museum zugänglich für Kinder? Am besten indem man mit Kindern zusammenarbeitet: sich mit ihnen unterhält, sie beobachtet, gemeinsam mit ihnen Ideen entwickelt, Prototypen baut, testet und mit ihrer Hilfe verbessert. Dieser “Human Centered Approach” ist schon lange gängige Praxis in Architektur und Produktdesign, nur in der deutschen Museumswelt setzt er sich erst langsam durch.

Die Museen bieten zwar viele Führungen und Workshops für Kinder an, aber die Chance dabei von seinen Besuchern zu lernen, wird meist vertan. Die Erfahrungen der Vermittler fließen selten zurück in die Museumsgestaltung und Kuratierung. Kein Wunder – es ist einfacher ein (gefördertes) Parallelangebot zu machen, als die eigene Museumsarbeit zu hinterfragen.

Anders das Bröhan-Museum, Berliner Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus, das den Mut hatte zu fragen: “Wie erleben Kinder eigentlich unser Museum und was für eine Art Museum wünschen sie sich?” Unter dem Motto “Einmischen strengstens erlaubt” rief ‚Curator of Outreach’ Nils Martin Müller in Zusammenarbeit mit der Nehring-Grundschule im Sommer 2019 einen Kinderbeirat für das Museum ins Leben, und bat mich die Leitung zu übernehmen.

Und so hatte ich die Freude mit zwölf fantastischen Kindern aus der 5. und 6. Klassenstufe das Museum aus ihrer Perspektive zu erkunden und gemeinsam Prototypen eines zugänglichen Museum zu entwickeln. Tatkräftig unterstützt von sehr engagierten Lehrkräften, dem Museums-Team und den Kulturagenten Berlin, hat sich der Kinderbeirat dafür ein Schuljahr lang jeden Mittwochnachmittag getroffen.

Ein Museumsbesuch aus Kinderperspektive

Jede Neuausrichtung beginnt mit einer Bestandsaufnahme. Als erstes haben die Kinder, so frei und ungestört wie es die Museumsregeln (nichts anfassen / nicht rennen / nicht laut sein) erlauben, die ständige Ausstellung des Museums erkundet. Dabei baten wir sie, alles “wovon sie zuhause erzählen würden” für uns zu fotografieren.

Was haben die Kinder fotografiert? Unter den 110 Fotos waren erwartungsgemäß viele große und spektakuläre Möbel (25%), wie z.b. das Seerosen-Buffet von Hector Guimard und extravagante Glasgefäße (16%), die in einer hell erleuchteten Vitrine „so schön blinken“, wie ein Kind es ausdrückte.

Überrascht hat uns die große Anzahl der „Bilder von Bildern“ (16%). Unter den Gemälden, Grafiken, Postern, Tapeten und reproduzierte Fotos, waren besonders figurative Motive beliebt. Je mehr Text auf den Bildern, desto uninteressanter schienen sie für die Kinder zu sein; die Ausstellungstexte wurden völlig ignoriert. Sind zweidimensionale Bilder ein vertrauteres Medium? Sind die Kinder auf der Suche nach einem Narrativ? Auf jeden Fall scheinen Bilder ein gutes Medium zu sein, um Kinder anzusprechen.

Die Kinder fotografierten auch viele Dinge, die routiniertere Museumsgänger vielleicht gar nicht sehen: den Blick aus dem Fenster oder in die Spendenbox. Ein nützlicher Hinweis: Die Peripherie des Museums wird von neuen Besuchern gesehen. Können wir sie vielleicht anders nutzen? Inspiriert von dieser Beobachtung, haben die Kinder zum Beispiel eine Miniaturwelt im Museum versteckt: Willkommen in Bröhanien.

Ganz besonders beliebt war der größtenteils versperrte Blick in einen Lagerraum des Museums – vielleicht kann man Exponate auch mal verstecken? Selber entdecken macht einfach am meisten Spaß!

Die Waren im Museumsshop – obwohl im Bröhan-Museum in Vitrinen und damit nicht zum Anfassen – wurden von den Kindern genauso eifrig fotografiert wie die Exponate. Dies bestärkt meine Erfahrung, dass Museumsshops ein anregender Einstieg in ein Museum und seine Inhalte sein können. Sicherlich hätte der Kinderbeirat viele gute Produktideen für den Museumsshop.

Zielstrebig identifizierten die Kinder auf ihrer Fotosafari auch das einzig interaktive Exponat der ständigen Ausstellung – der große Spiegel am Ende des langen Flurs. Der Spiegel vereint zwei mögliche Attraktionen eines Museumsbesuchs: Eine Möglichkeit zur sozialen Interaktion (gemeinsames Rumalbern) und er zaubert einen gleichzeitig in die Museumswelt hinein. Das Potential von Spiegeln im Bröhan-Museum ist ganz bestimmt noch nicht ausgereizt.

Interessant war aber nicht nur, was Kinder für fotografierenswert hielten, sondern auch was nicht: Stühle? Haben wir auch zuhause, warum sind die im Museum? Eine gute Frage, die letztendlich nach dem Konzept der Sammlung fragt, und im Bröhan-Museum vielleicht für viele Besucher klarer beantwortet werden müsste.

Einige Präsentationsorte, wie die obersten Vitrinenregale oder Tischvitrinen sind für Kinder auch schlicht nicht einsehbar. Könnte man dafür Hilfsmittel bereitstellen? Um-die-Ecke-Gucker oder ähnliches wären bestimmt ein Spaß.

Das Einordnen des Gesehenen

Wir waren sehr neugierig, wie die Kinder ihre Bilder selber einordnen würden. Während die Kuratoren die Exponate nach Stilrichtungen (z.B. Art Nouveau) oder Designern (z.B. William Morris) sortiert haben, haben die Kinder in erster Linie nach Typologien (z.B. Schrank oder Regal) unterteilt. Dabei fiel auf, dass das Vokabular für Möbeltypen sehr begrenzt ist – teilweise war selbst das Wort ‘Möbel’ unbekannt. Wäre es nicht aufregend, ein paar ausgefallene Worte wie ‘Chiffonniere’ oder ‘Sussex-Chair’ aus dem Museum “mitzubringen”? Wenn man an die Begeisterung denkt, mit der Kinder schwierige Dinosauriernamen lernen, scheint mir das kein abwegiger Gedanke.

Am zweithäufigsten wurde nach Funktionen (z.B. Wohnen oder Gebrauchsgegenstände) sortiert. Funktionalität ist ein zentrales Konzept im Design, aber die Funktion einzelner Exponate im Bröhan-Museum ist (nicht nur) für Kinder oft schwer zu erkennen. Eine Morris Sitzbank wurde z.B. als Regal bezeichnet. Andere Funktionen sind möglicherweise veraltet –wer braucht z.B. noch einen Damen-Schreibtisch? Die Funktion ist also auch ein direkter Weg zum geschichtlichen Kontext der Möbel. Vielleicht könnte man da in der Ausstellung schon mehr Hinweise geben und in diesem Zusammenhang auch gleich die Frage nach dem Stuhl beantworten?

Sehr dominant waren die Motive, unabhängig von der Materialität. Die Abbildung eines Schwans auf textilem Grund wurde z.B. unter “Menschen und Tiere” eingeordnet und nicht unter “Wandbehang”. Dass Kinder sich Bilder wirklich angucken und nicht gleich in eine Stilschublade stecken, ist eine große Chance! Können erwachsene Museumsbesucher von ihnen lernen, Dinge wieder unmittelbarer anzugucken und nicht nur mit mitgebrachtem Wissen abzugleichen? Altersgemischte ‚Slow Looking Sessions’ wären da bestimmt eine Bereicherung für die Erwachsenen.

Übrigens zeigten die Kinder auch Spaß an Meta-Themen und bildeten Kategorien wie “skandalös pompös”. Man könnte sie einmal bitten die Räume neu zu benennen. Mal sehen wie zum Beispiel die jetzige Gruppe “Die soziale Frage” bei ihnen hieße?

Eigene Museums Visionen

Parallel zur Erkundung des Museums, haben die Kinder in der Schule an eigenen Museen in Schuhkartons gearbeitet. Jedes Kind hat ein eigenes Thema gewählt und ein Museum nach seinen Wünschen entworfen. In der Summe haben die Kinder hier eigentlich schon eine Checkliste für ein ‚einladendes’ Museum erstellt:

  • Ein Ort, an dem man sich treffen kann.
  • Ein Ort, wo man zusammen spielt.
  • Ein Ort, wo man etwas produziert.
  • Ein Ort, wo man Dinge ausprobieren kann.
  • Ein Ort, an dem man Dinge auch kaufen (mitnehmen?) kann.
  • Ein Ort, an dem man etwas über sich selbst lernt.

Diese Wünsche der Kinder lassen sich als Aufgaben umformulieren. Wir haben uns als erstes den Wunsch des Museums als Treffpunkt vorgenommen und gefragt: „Wenn das Museum ein Ort wäre, an dem man sich trifft und vielleicht auch übernachtet – was würde dort passieren?“ Die Kinder haben sich vorgestellt, dass sie tatsächlich nachts im Museum übernachten dürfen und mit UV-Stiften aufgezeichnet, was dort alles so los ist. Ihre Bilder sind voll von Anregungen und Vorschlägen.

Vorschläge für das Museum

Auf einem Bild liegt eine Fußmatte mit der Aufschrift “Willkommen” auf dem Boden. Besser kann man es kaum auf den Punkt bringen: Neue (und vielleicht schüchterne) Besucher wollen sich im Museum willkommen fühlen!

Auf einem anderen Bild sitzt Herr Bröhan selber in einem Sessel und begrüßt seine Gäste. Dass der Namensgeber des Museums, außer auf einer Plakette im Eingang, nicht präsent ist, hat die Kinder öfter beschäftigt. Diese mystische Figur zu nutzen um ein Willkommensgefühl herzustellen ist eine gute Idee.

In o.g. Bild erklärt Herr Bröhan seinen Besuchern auch noch, dass es im Museum nicht nur alte (im Sinne von „olle“?) Sachen gäbe sondern auch viel schönes Neues. Ein interessanter Hinweis, dass es manche Besucher abschrecken könnte, dass es den Wert von Exponaten mindert, wenn sie alt sind. Die Kinder, die eher nicht freiwillig Exponatschilder lesen, haben übrigens generell wenig Vorstellung aus welcher Zeit die ‚ollen’ Exponate sind. 

Die meisten Kinder haben das Museum auf ihren Bildern eingerichtet – komplett mit Vorhängen, Grünpflanzen, Bildern, Deko Objekten, Teppichen und Haustieren. Das ist naheliegend, denn bei Möbeln geht es ja eigentlich ums Wohnen. Davon ist allerdings in der jetzigen Ausstellungspräsentation nicht viel zu spüren. Dabei ist Wohnen ein Thema, mit dem sich jeder auskennt und damit eine gute Brücke für neue Besuchergruppen.

Manche Kinder hat die besondere Atmosphäre des Bröhan-Museums angeregt, in den nächtlichen Räumen fantastische Parallelwelten zu erschaffen:  Menschen und Geister leben im Museum und schreiben geheime Nachrichten an die Wände, Totenköpfe oder Kronen liegen herum, Türen führen in andere Welten und magische Bücher lassen in Geschichten eintreten. Kinder sind häufig romantisch – man denke nur an Harry Potter – und die magische Aura des Bröhan-Museums hat noch viel ungenutztes Potential.

Als nächstes wollten wir uns damit beschäftigen, wie und was man im Bröhan-Museum spielen könnte – doch dann kam Corona. Und leider musste auch der Kinderbeirat seine Arbeit einstellen. Es wäre schön, nächstes Schuljahr weiterzumachen, denn es ist noch soviel zu tun! Vielleicht überlegen wir dann gemeinsam wie man auch mit sozialer Distanz etwas im Museum erleben kann? Auf jeden Fall werden wir wieder viel voneinander lernen und hoffentlich genauso viel Spaß dabei haben!

 

Der Kinderbeirat ist eine Kooperation zwischen dem Bröhan-Museum und der Nehring-Grundschule im Rahmen des Landesprogramms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin. Er wurde im Schuljahr 2019/2020 von Rose Epple geleitet.
Kinderbeirat: Adem, Alma, Belma, Charlotte, Jana, Krasimira, Luan, Mannat, Mehmet, Peer, Sevim, Sophie, Teba
Bröhan-Museum: Nils Martin Müller / Curator of Outreach, Sylvia Hinz / wissenschaftliche Volontärin
Nehring-Grundschule: Sabine Brehm-Hamm / Pädagogin Unterricht, Verena Nietruch / Pädagogin Ganztag, Katharina Stahlhoven / Kulturagentin
Fotos: Kinderbeirat und Rose Epple
* Das Zitat stammt aus diesem TED Talk von Mara Mintzer: How kids can help design cities

 

Willkommen in Bröhanien

Jeden Tag kommen viele Besucher in das Bröhan-Museum. Aber die meisten Besucher sehen nur schöne alte Jugendstil und Art Deco Möbel und Gegenstände. Gut, dass die aufmerksamen Kinder des Kinderbeirats genauer hingeschaut und eine ganze versteckte Welt im Museum entdeckt haben: Bröhanien! Die Kinder haben sich die Mühe gemacht den Bröhaniern zuzuhören und ihre Geschichten in einem Heft zusammenzutragen. Wie man sieht, ist die Bevölkerung ein ganz schön bunter Haufen. Bröhanien ist ein großes Land mit vielen verschiedenen Orten. Hier kann jeder leben wie er will. Und wenn sich alle zusammen treffen, dann wird es immer richtig lustig. Wenn du das nächste Mal ins Bröhan-Museum kommst, vergiß nicht nach Bröhanien Ausschau zu halten.

 

„Willkommen in Bröhanien“ Figuren und Geschichten: Kinderbeirat
Konzept, Workshops, Fotos, Layout: Rose Epple
Der Kinderbeirat ist eine Kooperation zwischen dem Bröhan-Museum und der Nehring-Grundschule im Rahmen des Landesprogramms Kulturagenten für kreative Schulen Berlin. Er wurde im Schuljahr 2019/2020 von Rose Epple geleitet.
Kinderbeirat: Adem, Alma, Belma, Charlotte, Jana, Krasimira, Luan, Mannat, Mehmet, Peer, Sevim, Sophie, Teba
Bröhan-Museum: Nils Martin Müller / Curator of Outreach, Sylvia Hinz / wissenschaftliche Volontärin
Nehring-Grundschule: Sabine Brehm-Hamm / Pädagogin Unterricht, Verena Nietruch / Pädagogin Ganztag, Katharina Stahlhoven / Kulturagentin

Und wie wohnst du?

Diese Frage haben wir im Museum der Dinge Schülern und Schülerinnen der Jens-Nydahl Grundschule Berlin-Kreuzberg im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Wohnen gestellt. Inspiriert von der Sonderausstellung „gern modern?“ über Wohnkonzepte der Nachkriegszeit, machten sich 21 Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren an die Arbeit. Sie zeichneten Grundrisse, richteten Wohnungen ein, gestalteten Tapeten und kreierten Traumwohnungen. Hier ein paar Eindrücke aus einer ereignisreichen Woche in der D.I.Y.Wohnberatungsstelle:
Continue reading „Und wie wohnst du?“

Design-Thinking-Kids-Club

Wie würde eine Schule aussehen, die von Kinder und jungen Erwachsenen gestaltet wurde? Das wollten wir mit diesem Projekt herausfinden. Über ein Schulhalbjahr habe ich mich dazu wöchentlich mit Schülern der Berlin Bilingual Secondary School im Design-Thinking-Kids-Club getroffen.

Der Club wollte Schülern kreatives Selbstbewusstsein und praktische Designmethodik vermitteln, damit sie selber als Gestalter ihrer Umwelt aktiv werden können. Nicht nur weil das gut ist für die Schüler. Sondern weil wir ihre Ideen brauchen.

Der Club war ein Experiment mit offenem Ausgang. Es waren die Schüler, die ihre Aufgabe formulierten, Design Entscheidungen trafen und umgesetzt haben. Meine Rolle als Projekt- und Workshopleiterin bestand darin, den Design Prozess voranzutreiben und zu moderieren. Dabei haben wir uns grob am Design Thinking Prozess orientiert.

Wie können wir den Alltag an unserer bilingualen Sekundarschule verbessern? Die Schüler der achten und neunten Stufe näherten sich dieser Frage mit praktischen Übungen. Nach intensiven Feldstudien definierten die Schüler dann die, in ihren Augen dringlichste Aufgabe: Wie können wir einen Essensautomaten bauen und betreiben, so dass Schüler nachmittags nicht mehr Hunger haben brauchen? Und wie kann so ein Automat der ganzen Schule zugute kommen?

Wir kauften einen alten mechanischen Automaten auf Ebay und die Schüler probierten aus, was reinpasst.

Dann gestalteten sie das Aussehen des Automaten und erfanden einen Namen für ihn.

Das Ergebnis ihrer Arbeit heißt fOOd-i – ein Essensautomat und gemeinschaftlich organisierter Service für die ganze Schule.

Am Ende des Schuljahres wurde fOOd-i auf dem Sommerfest mit großem Beifall der Öffentlichkeit präsentiert.

Ein Booklet dokumentiert die Höhen, Tiefen und Ergebnisse der Arbeit des Design-Thinking-Kids-Club. Wer sich für das Booklet interessiert, kann es auf meiner DESiGN KiDS Seite bestellen. Mehr Informationen zum Club gibt es auf  www.design-thinking-kids.de.

Der Design-Thinking-Kids-Club fand im Sommerhalbjahr 2016 an der Berlin Bilingual Secondary School statt und wurde inhaltlich gemeinsam mit ihr entwickelt. Der Club wurde großzügig vom Projektfonds Kulturelle Bildung der Stadt Berlin unterstützt.
Konzept, Workshopleitung und Fotos: Rose Epple

Co-Designing a Yearbook

The plan: to co-design a yearbook with a group of kids between 8 and 12 years old in a weekly workshop. Introduce them to basic principles of graphic design and give them the feeling of empowerment that comes with doing things yourself. Get the book to print.

Did it work? Yes it did! And we sure had great fun with it.

How we went about it: Over a period of four months I met up with a group of 6-12 kids in frantic 50 min workshop sessions every week. To make the layouting possible without having to teach kids a layout programm, I opted for an analogue approach: cutting and pasting with scissors and glue. We started by producing display type, backgrounds and clip-art in individual sessions and then the kids assembled the layouts on their own or in pairs. Once the layouts were finished (stuck together), they were photographed and imported as full page photos in a layout program. The kids left space for texts, working with dummy text which I took off before photographing and added in the final digital document. 

Here are some impressions of our co-design process:

An easy way to create whacky letters: First, draw your letters simply in pencil as a guideline, then draw crazy lines in black marker around them.

Let the marker ink dry and then erase the pencil marks.

Tadaah! Each topic gets their individual type treatment.

Finally we copy all display type unto see-through acetate sheets, so that we can later place them in our layouts.

We also need some background images to make the pages more lively. So we are off to a photographic pattern hunt around school.

Once you start looking, there are patterns everywhere! Some seem to have come about by „accident“…

… others are found ready made!

Now about some clip art to flourish our pages. Before we start, I ask the DESiGN KiDS to range their desks into one continuous line, because they will be churning out clip-art in an assembly line today. I have assembled seven sets of stickers in different sizes and colours, so that every event has a different type of sticker.

Each student gets one sheet with a different theme. I explain to them that they will have one minute for every drawing, then the timer will go off and they have to pass the sheet over to their neighbour and work on the next theme. So each group of clip-art will be assembled by the whole group. Ready? Steady? Go!

They are all clip-art professionals – of course – that is what kids are doing all day at school: doodling in their exercise books.

Look at these amazing Halloween clip art stickers!

Now at last, we are ready to start lay outing! All the ingredients are ready: The photos ( taken by parents and teachers) are printed out on photo paper, our backgrounds laserprinted out on A3 sheets, the clip art on stickers and our type designs on acetates. Let´s go!

The DESiGN KiDS work in groups of two to threes on each topic. These two  are busy at work on two spreads about Maths Week.

diy yearbook in the making

The DESiGN KiDS leave space for the final text by working with dummy text which I take off before photographing.

Once the layouts are finished, they are photographed and imported as full page photos in my layout program. The real text was then added by me  in the final digital document. 

This technique works really well, the printed book has retained a three-dimensional feeling to it.

The co-designing experiment was a success: the Berlin Bilingual School Yearbook 2012 / 2013 got printed in time and quickly sold out. Apart from it being a very authentic document of a busy school year in this extraordinary school, it looks just fabulous. Thank you everybody!

BBS Yearbook 2013

Editor: Berlin Bilingual School · Yearbook workshops, art direction and art working: Rose Epple · Design: Katy Parker, Ava Eusepi-Harris, Alice Lyall, Khela Brophy, Ruby Good, Anne Mooshammer, Kaya Weissert, Trinity Ernst, Alexander Stump, Maytagorry Linshöft, Clara Koebberling, Leonie Gagel, Zoë Kreissl, Dana Mae Westerhoff, Paula Seemann, Jody Lee Albert Arison, Clay Kryst and Griet Verweij · Photos: Nora Kryst, John MacDougall, Anne Meurer, Pictura Foto GmbH · Picture editors: Stefanie Albert, Nora Kryst · Production: Stefanie Albert, Nora Kryst, Lars Borchert · Text and editing: Lars Borchert, Cornelia Donner · Printing: Brandenburgische Universitätdruckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH